FORL Katze Zusammenfassung:
Der Auslöser von FORL bei Katzen ist eine Störung des Calciumhaushaltes und die Folgen sind drastisch, denn die Katze verliert auf Dauer schließlich ihre Zähne
- Katzen weisen zahlreiche Symptome bei FORL auf und so können sich auch Schmerzen entwickeln
- Die Erkennung von FORL bei Katzen ist nicht ganz einfach und wird am zuverlässigsten per Röntgenbild diagnostiziert
Eine FORL-Erkrankung beginnt im unteren, nicht sichtbaren Bereich vom Zahnhals und diese Erkrankung lässt sich im Anfangsstadium mit dem bloßen Auge gar nicht erkennen. Aber man kann auf Anzeichen achten, welche in diesem Stadium auf die Zahnerkrankung FORL hinweisen, denn die Läsionen bei der Katze gehen mit starken Schmerzen einher. „FORL“ steht für Feline odontoklastische resorptive Läsionen. Früher sprach man bei dieser Katzenkrankheit auch einfach von Katzenkaries. FORL ist jedoch keine bakteriell bedingte Karieserkrankung.
Wodurch wird FORL ausgelöst?
Der Auslöser von FORL ist ganz einfach eine Fehlinformation vom Körper, welche die sogenannten Odontoklasten aktiveren kann. Aufgabe von diesen Zellen ist es, dass die Milchzahnwurzeln abgebaut und danach inaktiv werden. Sollte eine fehlgeleitete Immunantwort solche Zellen erneut aktivieren, dann beginnen diese mit dem Abbau von der Substanz von gesunden Zähnen.
So kommt es zu einer Störung des Calciumhaushaltes. Ursächlich ist wohl ein Calcium-Mangel. Die Ontoklasten bauen leider das Dentin (Zahnbein) ab und sie machen dies, indem sie das dort eingelagerte Calcium entziehen. Betroffen sind häufig Perserkatzen und Siamkatzen. Ab dem Alter von 5 Jahren leidet nahezu jede zweite Katze an dieser Krankheit.
Welche Symptome weist die Katze auf?
Wenn Du die Katze genau beobachtest, dann können Dir bei FORL einige Symptome auffallen. Es kann passieren, dass die Katze die Nahrungsaufnahme einfach verweigert oder sie beim Fressen Schmerzenslaute von sich gibt. Es kann auch zu untypischen Zungenbewegungen kommen.
Ein weiteres Anzeichen ist das unruhige Umschleichen oder auch Anfauchen des Fressnapfes. Hält die Katze den Kopf schief beim Fressen oder Kauen, dann ist FORL denkbar. Es könnte auch passieren, dass das Futter beim Kauen herausfällt. Allgemein können Schmerzlaute von der Katze beim Fressen gegeben werden. Auch ist vermehrtes Speicheln und Sabbern möglich. Zudem kann eine betroffene Katze Mundgeruch entwickeln.
Wie kann FORL erkannt werden und wie ist die Prognose?
Diese Symptome sind für Laien leider nur schwer und dabei erst im Endstadium erkennbar. FORL beginnt in dem nicht sichtbaren Bereich von Zahnwurzel und dem Zahnhals. So kann ein wirklich sicherer Nachweis über eine Ausbreitung von FORL in dem Maulbereich von der Katze nur mit Röntgenbildern gemacht werden.
FORL betrifft leider nicht nur einzelne Zähne, sondern es breitet sich grundsätzlich immer über das vollständige Gebiss aus. Die Katze sollte aber nicht unter Schmerzen leiden und damit sollte man der vom Tierarzt empfohlenen Zahnextraktion zustimmen. Katzen können auch ohne Zähne ganz gut klar kommen, denn sie können auch weiches Futter erfahrungsgemäß dann ohne Probleme fressen. Katzen mit FORL haben durch diese Krankheit auch keine geringere Lebenserwartung.
Welche unterschiedliche Formen von FORL bei Katzen gibt es?
Es werden insgesamt drei verschiedene Formen von FORL bei Katzen unterschieden. So gibt es den FORL Typ 1 der zusammen mit Zahnbelag, Zahnstein und Entzündungen von Zahnhalteapparat (Paradontitis) und vom Zahnfleisch (Stomatitis) entsteht.
Dann gibt es auch noch FORL Typ 2, welcher zunächst ohne Beteiligung gewisser entzündlicher Prozesse entsteht. Hierbei schreitet der Zahnabbau unterhalb des Zahnfleisches voran und es ist zunächst mit den Augen gar nicht erkennbar.
Es gibt auch noch FORL Typ 3, welches eine Kombination aus FORL Typ 1 und FORL Typ 2 ist und zusammen mit entzündlichen und nichtentzündlichen Prozessen auftritt.
Wichtig ist es, dass bei Verdacht auf FORL umgehend ein Tierarzt aufgesucht wird. In einer Tierklinik kann ein digitales Röntgenbild erstellt werden und eine sichere Diagnose gemacht werden. Der Tierarzt untersucht die betroffenen Katzen und bei einem Verdacht wird die Mundhöhle sondiert. Zähne und Zahnfleisch werden dabei mit einer spitzen Sonde abgetastet.
Ein Hinweis auf diese Erkrankung ist auch das „Chattering“ von Katzen. Das ist ein typisches Zahnklappern, welches auf Schmerzen hinweisen kann. Nur über Röntgenaufnahmen kann eine wirklich richtige Diagnose gestellt werden. Der komplette Zahnstatus kann ermittelt werden, indem sechs Röntgenbildaufnahmen unter kurzer Narkose gemacht werden.
Bei jeder Zahnreinigung beim Tierarzt sollten gleichzeitig Röntgenbilder vom Kiefer angefertigt werden. Damit kann eine Zersetzung von der Zahnwurzel frühzeitig erkannt werden. Eine Zahnreinigung erfolgt ohnehin nur fachmännisch und tierschutzgerecht unter einer Narkose und so kann man auch gleich die Röntgenbilder anfertigen.
Wie kann FORL behandelt werden?
Leider kann der Zerfall von Zahnsubstanz durch eine FORL Therapie nicht verhindert werden und sich nicht rückbilden. So müssen sämtliche durch FORL angegriffenen Zähne restlos entfernt werden. Dies muss ein Tierarzt unter Vollnarkose und mit Hilfe von einer Röntgenkontrolle vornehmen. Nur so kann man sicher sein, dass sämtliche betroffenen Zähne vollständig extrahiert werden.
Vorsichtig sein muss der behandelnde Tierarzt, denn verbleibende Reste von der Zahnwurzel könnten einen neuen Entzündungsherd hervorrufen. Alle durch Extraktion entstandenen Zahnlücken müssen zugenäht werden, damit sich keine Futterreste darin festsetzen können. Schon am Folgetag von der Operation kann die Katze wieder fressen.
Selbst ohne vollständiges Gebiss kommt eine Katze gut zurecht. Allerdings sollte man von Trockenfutter auf Nassfutter wechseln. Die Fäden brauchen glücklicherweise nicht gezogen werden, denn diese lösen sich mit der Heilung der Wunden von selbst auf. Die Entzündungen werden mit Antibiotikum behandelt.
Über die komplette Behandlung hinweg erhält die Katze ein wirksames Schmerzmittel. Es gibt leider keine Alternative zur Entfernung der betroffenen Zähne. Es können außerdem homöopathische Mittel eingesetzt werden. Diese sorgen für eine Verbesserung von Immunsystem und Wohlbefinden von der Katze.
Fazit: FORL Katze
FORL ist eine gravierende Erkrankung und leider kommt sie bei vielen Katzen im Laufe ihres Lebens vor. Die Diagnose ist nicht ganz einfach und wirklich sicher nur mit Hilfe von Röntgenbildern möglich.
Eine Behandlung ist nur möglich, indem die betroffenen Zähne entfernt werden. Katzen können aber auch ohne Zähne leben und die Lebenserwartung wird dadurch nicht eingeschränkt.
Häufig gestellte Fragen zum Thema: FORL Katze
Wie erkenne ich FORL bei Katzen?
FORL kann nicht mit bloßem Auge erkannt werden, allerdings gibt es Anzeichen bei Katzen, die aufhorchen lassen. So haben Katzen häufig starke Schmerzen und die Katze hält den Kopf schief beim Kauen. Fällt das Futter beim Kauen heraus, so kann man an FORL als Ursache denken. Vermehrtes Speicheln und Sabbern ist ebenso möglich.
Ist FORL heilbar?
Leider kann man FORL nicht heilen und es bleibt dabei dem Tierarzt lediglich die Möglichkeit, die betroffenen Zähne und Zahnwurzeln zu ziehen. Sobald FORL diagnostiziert wurde, sollte eine Operation unter Vollnarkose durchgeführt werden und die Zähne sollten dann gezogen werden. Es gibt bislang tatsächlich keine bekannte, wirkliche Alternativbehandlung dazu.
Was passiert wenn FORL nicht behandelt wird?
Die Katze kann starke Schmerzen entwickeln und sie will dann auch nichts mehr fressen. Insgesamt gibt es bislang keine Alternativen zu einer Behandlung durch Zähneziehen. Das ist natürlich für die Katze nicht ganz einfach, aber sie gewöhnt sich daran, wenn ihr die Zähne fehlen. So ist die Prognose der Lebenserwartung positiv und damit kann die Katze auch bei FORL am Leben bleiben.
Woher kommt FORL bei Katzen?
Bei FORL handelt es sich um eine Fehlinformation des Körpers. So wird Calcium abgebaut und die Zähne fangen an zu schmerzen. Die fehlgeleitete Immunantwort verursacht diesen Abbau von gesunden Zähnen. Woher diese stammt, ist allerdings noch nicht klar.
FORL ist eine Autoimmunerkrankung, bei der sich Zähne von Katzen von innen heraus auflösen und dabei große Schmerzen verursachen können.
Diese Erkrankung kann sich weder vorhersehen noch verhindern lassen. Bedauerlicherweise ist im Schnitt im Laufe eines Katzenlebens jede zweite Katze von dieser Erkrankung betroffen.
Will man das Risiko minimieren, dann ist ein regelmäßiger Gesundheitscheck beim Tierarzt mit Kontrollröntgen zu empfehlen. Damit kann diese Erkrankung wirklich früh erkannt werden und dem Tier kann schneller geholfen werden.