Schilddrüsenüberfunktion Katze: Ursachen, Symptome & mehr!

In diesem Artikel geht es um die Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen, Behandlung, Symptome & Ursachen

Inhaltsverzeichnis

Schilddrüsenüberfunktion Katze – Zusammenfassung:

  • Eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) kann bei Katzen eine Vielzahl von Symptomen auslösen. Zum Beispiel: Ruhelosigkeit, Hyperaktivität und Gewichtsverlust
  • Eine Schilddrüsenüberfunktion entsteht meistens durch Wucherungen im Bereich der Schilddrüse
  • Je nach Art des Tumors bestehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten der Schilddrüsenüberfunktion
  • Bei Katzen mit einer Schilddrüsenüberfunktion sollte auf Futter mit einem möglichst geringen Jodgehalt zurückgegriffen werden

Wie auch bei uns Menschen ist die Schilddrüse einer Katze für die Regulierung von Stoffwechsel, Wachstum und Reifungsprozessen des Körpers verantwortlich.

Zu diesem Zweck werden stetig eine bestimmte Menge Schilddrüsenhormone abgegeben. Werden zu viele dieser Hormone abgegeben, kann das empfindliche Gleichgewicht des Körpers leicht gestört werden. Man spricht dann von einer Schilddrüsenüberfunktion.

Informationen darüber, wie sich eine Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen erkenntlich macht

Wie zeigt sich eine Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen?

Bei einer Schilddrüsenüberfunktion werden Stoffwechselprozesse in verschiedenen Organen und Organsystem beschleunigt. Die Symptome können dementsprechend sehr vielfältig ausfallen und stellen sich oft nur allmählich ein. 

Durch die langsame und schrittweise Verhaltensänderung ist es teils schwierig, die Krankheit bereits in einem frühen Stadium zu erkennen. Zu den typischen Symptomen gehören:

  • Nervosität und Reizbarkeit
  • Gewichtsverlust
  • vermehrte Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme
  • verminderte Körperpflege
  • Haarausfall
  • häufiges Wasserlassen
  • vermehrte Aktivität
  • Atemprobleme
  • Muskelschwäche
  • Schlaflosigkeit
  • Herzstörungen und hoher Blutdruck
  • Apathie und Appetitlosigkeit

Darüber hinaus kann sich im vorderen Hals-Bereich eine Schwellung zeigen, die aufgrund der vergrößerten Schilddrüse entsteht. Die Veränderung ist bei etwa 90 % der erkrankten Katzen tastbar.

Wie entsteht eine Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen?

Die Schilddrüsenüberfunktion entsteht üblicherweise aufgrund einer Veränderung des Schilddrüsengewebes. Dieses wächst und das zusätzliche Gewebe produziert vermehrt Schilddrüsenhormone, was zu einem Überschuss des Hormons führt.

In den meisten Fällen handelt es sich dabei um gutartige Wucherungen in Form winziger Knötchen in den Schilddrüsenlappen. Seltener besteht die Wucherung aus einem oder mehreren größeren gutartigen Tumoren. Bei etwa jeder zwanzigsten Katze ist die Schilddrüsenüberfunktion auf einen bösartigen Tumor zurückzuführen.

Der genaue Grund für das häufige Auftreten derartiger Wucherungen bei Katzen ist bis heute nicht geklärt. Bei Katzen im Alter von über acht Jahren ist die Schilddrüsenüberfunktion die häufigste hormonelle Erkrankung. 

Als Auslöser der Wucherungen stehen immer wieder verschiedene Faktoren wie Futtermittel, bestimmtes Katzenstreu, Immunerkrankungen oder auch Infektionen in Verdacht. 

Auch gibt es Anzeichen dafür, dass bestimmte Chemikalien, die früher als Flammschutzmittel bei Möbeln eingesetzt wurden, eine Ursache sein könnten. Diese Vermutung ist noch nicht wissenschaftlich belegt.

Informationen über das Thema, wie eine Schilddrüsenüberfunktion behandelt wird

Wie wird eine Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen behandelt?

Zur Behandlung der Schilddrüsenüberfunktion kommen verschiedene Methoden in Betracht.

Eine Möglichkeit ist die Unterdrückung der Schilddrüsenüberfunktion durch die Gabe von Medikamenten. Zum Einsatz kommen hier die Wirkstoffe „Thiamazol“ und „Carbimazol„. Beide Wirkstoffe stören die Bildung von Schilddrüsenhormonen, sodass der Hormonspiegel im Blut sich normalisieren kann. 

Wird das Medikament abgesetzt, beginnt die Hormonproduktion wieder zu laufen. Eine Heilung kann auf diese Weise daher nicht erzielt werden. 

Zu Beginn der Behandlung wird häufig lediglich eine geringe Dosis verabreicht, um etwaige Nebenwirkungen und Nierenschäden auszuschließen. Treten im weiteren Verlauf dennoch Nebenwirkungen wie erhöhte Nierenwerte, Leberschäden oder Veränderungen des Blutbildes auf, kann das Medikament jederzeit wieder abgesetzt werden.

Insbesondere bei bösartigen Schilddrüsentumoren kommt die Entfernung der Schilddrüse in Betracht. Sinnvoll ist dieses Vorgehen allerdings nur, wenn noch keine Metastasen vorhanden sind. 

Muss die Schilddrüse komplett entfernt werden, verursacht dies eine Schilddrüsenunterfunktion. Die Katze muss die entsprechenden Schilddrüsenhormone dann ein Leben lang in Tablettenform erhalten.

Eine Heilungschance für Katzen mit Schilddrüsenüberfunktion und metastasierenden bösartigen Tumoren ist die Behandlung mit radioaktivem Jod. Dieses wird der Katze gespritzt und reichert sich im Gewebe der Schilddrüse, beziehungsweise in dem besonders produktiven Wucherungen, an. Durch die Strahlung des Jods werden die Zellen der Tumore zerstört. 

Die normalen Schilddrüsenzellen bleiben dabei üblicherweise unversehrt, sodass es in der Folge nicht zu einer Schilddrüsenunterfunktion kommt. Diese Methode wird allerdings nur von einem Teil der Kliniken angeboten, da der Umgang mit den radioaktiven Stoffen aufwendig und die Behandlung kostspielig ist.

Eine vergleichsweise neue Option ist die Fütterung von besonderem Diätfutter mit reduziertem Jodgehalt. Durch das fehlende Jod können insgesamt weniger Schilddrüsenhormone gebildet werden. Auch dieses Vorgehen sollte aber mit einem Tierarzt abgesprochen werden.

Was dürfen Katzen mit Schilddrüsenüberfunktion fressen?

Was genau eine Katze mit Schilddrüsenüberfunktion fressen kann, hängt auch von der Art der Behandlung ab. Die Ernährung der Katze sollte daher mit dem Tierarzt abgestimmt werden.

Da einige Futtersorten in Verdacht stehen, das Risiko einer Schilddrüsenüberfunktion zu erhöhen, sollte auf derartiges Futter verzichtet werden. Das betrifft insbesondere Dosenfutter mit erhöhtem Anteil von Soja oder anderen pflanzlichen Inhaltsstoffen.

Generell sollte darauf geachtet werden, dass das Katzenfutter wenig Jod beinhaltet. Dafür ist bestimmtes Diätfutter erhältlich. Fisch und andere Meerestiere sollten den betroffenen Katzen nicht mehr gefüttert werden. Dieser enthält oft besonders viel Jod.

Fazit: Schilddrüsenüberfunktion Katze

Die Schilddrüsen-Überfunktion bei Katzen ist eine ernst zu nehmenden Erkrankung, die in unbehandeltem Zustand sehr gefährlich werden kann. In den meisten Fällen lässt sich die Erkrankung gut behandeln. Es ist daher besonders wichtig, bei der Katze auf mögliche Verhaltensänderungen und Symptome zu achten und frühzeitig einen Tierarzt zu kontaktieren.

Häufig gestellte Fragen.

Häufig gestellte Fragen

Wie wird eine Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen diagnostiziert?

Aufgrund der unspezifischen und uneindeutigen Symptome ist häufig eine Blutuntersuchung erforderlich. Leidet die Katze an einer Schilddrüsenüberfunktion, kann eine erhöhte Konzentration von Schilddrüsenhormonen im Blut gemessen werden.

In welchem Alter tritt bei Katzen eine Schilddrüsenüberfunktion auf?

Eine Schilddrüsenüberfunktion tritt bei Katzen mit steigendem Alter häufiger auf. Bei Katzen über acht Jahren sind rund 10 % der Tiere betroffen. Bei jüngeren Tieren tritt die Erkrankung selten auf.

Wie lange kann eine Katze mit einer Schilddrüsenüberfunktion leben?

Häufig tritt die Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen auf, die ohnehin schon ein höheres Alter erreicht haben. Bleibt die Erkrankung unbehandelt, beträgt die Lebenserwartung häufig nur noch zwei Jahre. Bei erfolgreicher Behandlung wird die natürliche Lebenserwartung dagegen kaum verkürzt.

Ist eine Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen gefährlich?

Eine unerkannte oder unbehandelte Schilddrüsenüberfunktion ist für Katzen gefährlich. Durch die Störung des Hormonhaushaltes können weitere Organe und Systeme in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Erkrankung kann aber in den meisten Fällen gut behandelt werden.