Zusammenfassung des Beitrags: Trächtige Katze Geburtsanzeichen
- Unmittelbar vor der Geburt werden Katzen in der Regel unruhig und stellen die Nahrungsaufnahme ein. Sie gehen vermehrt auf die Katzentoilette. Die Wehen sind spätestens dann erkennbar, wenn die Bauchmuskeln krampfen.
- Eine Katze hat in der Schwangerschaft ein erhöhtes Bedürfnis nach Ruhe
- Eine gesunde Geburt läuft in drei Phasen ab – die Dauer kann dabei sehr unterschiedlich sein
- Katzen benötigen bei der Geburt einen ruhigen Ort, etwas lauwarmes Wasser zum Trinken und eventuell Unterstützung bei der Nachsorge
- Bei eventuellen Komplikationen muss unbedingt ein Tierarzt hinzugezogen werden
Dein Kätzchen ist zum ersten Mal trächtig und du weißt nicht, was du beachten musst? Die Geburt ist ein natürlicher Vorgang und das meiste passiert von ganz alleine. Dennoch solltest du für deinen Liebling da sein und du kannst helfen, die Geburt so angenehm wie nur möglich zu gestalten. Hole bei Komplikationen oder Unsicherheiten auf jeden Fall einen Tierarzt dazu.
Wie merkst du, dass die Geburt bei einer Katze los geht?
Die Schwangerschaft dauert bei einer Katze etwa neun Wochen. Zwischen dem 61. und 72. Schwangerschaftstag solltest du ein genaueres Auge auf deine Katze haben. Natürlich lässt sich ein genauer Ablauf und wie die Katze reagiert, nicht pauschal vorhersagen, da jedes Tier verschieden ist.
Es gibt jedoch folgende Anzeichen, die in den meisten Fällen zutreffen: Steht die Geburt unmittelbar bevor, wird deine Katze nichts mehr fressen und unruhig werden. Da sie einen Druck im Beckenbereich verspürt, wird sie einige Male erfolglos die Katzentoilette aufsuchen. Die richtigen Wehen setzen etwa eine bis zwei Stunden vor der Geburt ein.
Wenn die Wehen einmal eingesetzt haben, kann man beobachten, dass die Bauchmuskeln der Katze sich immer wieder zusammenkrampfen und lösen. Wie beim Menschen auch, werden die Wehen bis zur Geburt immer stärker.
Wie verhält sich die Katze vor der Geburt und während der Schwangerschaft?
Neben der erhöhten Nervosität, dem häufigen Aufsuchen der Katzentoilette und dem Verweigern von Nahrung kurz vor der Niederkunft, verändert sich das Verhalten deiner Katze auch während der vorherigen Schwangerschaft grundlegend.
Je nach Charakter wird sie entweder wesentlich anhänglicher sein und Kuscheleinheiten einfordern, oder auch mehr auf Distanz gehen und plötzlich nicht mehr so gern angefasst werden. Außerdem bauen Katzen gemütliche Nester für ihren Nachwuchs und tragen beispielsweise Decken oder Spielzeug an einem Ort zusammen. Hier kannst du unterstützen und zum Beispiel das Katzenkörbchen oder die Lieblingsecke deiner Katze gemütlich herrichten.
Wichtig: In der Zeit der Schwangerschaft sind Katzen besonders empfindlich. Achte in dieser Zeit ganz besonders auf die Bedürfnisse deines Lieblings und vermeide Aufregung, wie zum Beispiel durch viel Besuch oder Partys. Auch Umzüge, Renovierungen und sonstige gravierende Veränderungen in deinem Zuhause können Stress auslösen.
Wie läuft eine gesunde Geburt ab?
Man spricht von drei Phasen, die eine Katze während der Niederkunft durchläuft. Es geht los mit dem Eröffnungsstadium, das 12 bis 30 Stunden dauern kann. Während dieser Zeit ändert sich die Hormonlage der Katze und die Körpertemperatur kann abfallen.
Der Geburtsweg weitet und der Gebärmutterhals öffnet sich. Die ersten kleineren Wehen treten auf, was du daran merkst, dass deine Katze nervöser wird und schneller atmet.
In der zweiten Phase, dem Austreibungsstadium, kannst du die Wehen an den Bauchmuskeln erkennen. Wie beim Menschen auch, erfolgen die Schübe immer stärker und schneller hintereinander. Nun werden die Kitten geboren.
Die dritte Phase ist das Nachgeburtsstadium. Die Plazenta wird ausgeschieden. Erschrecke dich nicht, wenn die Katze beginnt, die Nachgeburt zu fressen – dies ist ein natürlicher Vorgang. Die Katze befreit die Kitten in der Regel selbst von der Nabelschnur und der Fruchthülle und putzt ihren Nachwuchs ausgiebig. Nur kurze Zeit danach beginnt die Katze schon, die Kleinen zum ersten Mal zu säugen.
Wie kannst du Geburtshilfe leisten?
Eine Geburt ist für niemanden einfach – weder für Menschen noch für Tiere. Zwar passiert eine natürliche Geburt von alleine, es gibt aber ein paar Dinge, die du tun kannst, damit der Vorgang für deine Katze so angenehm wie möglich wird.
Sobald erste Anzeichen bemerkbar sind, dass die Niederkunft kurz bevorsteht, sorge für eine ruhige und angenehme Umgebung. Zusätzlicher Stress wirkt sich negativ auf die Kontraktionsfähigkeit bei der Katze aus, wodurch die Wehenpausen und auch der Geburtsvorgang länger dauern.
Sei während der Geburt für deine Katze da und bleibe in ihrer Nähe, vermeide es jedoch, sie anzufassen oder anderweitig abzulenken. Es hilft, deinem Liebling lauwarmes Wasser zum Trinken hinzustellen, was dafür sorgen kann, dass die Katze sich zwischen den Presswehen beruhigt.
Wenn die Geburt geschafft ist und die Katze nicht selbstständig die Nabelschnur durchtrennt und die Kitten von der Fruchthülle befreit, solltest du eingreifen und dies für sie erledigen.
Welche Komplikationen können auftreten und wann solltest du einen Tierarzt kontaktieren?
Vorab ist hierzu erwähnt, dass du unbedingt immer lieber einmal zu viel den Tierarzt holen solltest, als einmal zu wenig. Wenn dir etwas seltsam vorkommt, hole ihn dazu oder lass vielleicht sogar komplett einen Arzt dabei sein, wenn du unsicher bist.
Komplikationen werden auch als „Dystokie“ bezeichnet. Verdächtig ist, wenn die Eröffnungswehen sich mit sechs bis acht Stunden ungewöhnlich lange hinziehen. Auch Presswehen, die über zehn Minuten am Stück andauern, ohne dass sich ein Baby zeigt, sind nicht normal.
Zwischen zwei Geburten sollten nach Möglichkeit nicht mehr als eineinhalb Stunden vergehen. Ist ein Kitten erkennbar, wird aber nicht innerhalb von ein paar Minuten komplett geboren, ist dies ebenfalls ein Anzeichen von Problemen. Außerdem gefährlich sind ein Nicht-Herauskommen der Plazenta (Infektionsgefahr), übelriechender und blutiger Ausfluss und der Austritt von Fruchtwasser ohne Wehe.
Zu guter Letzt sollte auch dann ein Tierarzt gerufen werden, wenn die Paarung mehr als 69 Tage her ist und deine Katze somit sehr lange trächtig ist, ohne dass die Geburt stattfindet.
Fazit
Dass der Geburtsvorgang beginnt, erkennst du am Verhalten der Katze. Sie frisst ein paar Stunden vorher nichts mehr, geht häufiger erfolglos auf die Katzentoilette und wird unruhig. Wenn die Bauchmuskeln zu krampfen anfangen, beginnen die Wehen.
Du kannst vieles tun, um deinen Liebling zu unterstützen, zum Beispiel lauwarmes Trinkwasser zur Verfügung stellen und einfach für die Katze da sein. Wenn irgendwelche Komplikationen auftreten, rufe auf jeden Fall einen Tierarzt hinzu.
Die Katzenmama kümmert sich liebevoll um ihre Katzenbabys und sorgt dafür, dass alles während ihrer Trächtigkeit und dem Wurf reibungslos verläuft.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Geburtsanzeichen einer trächtigen Katze
Wie viele Babys sind normal?
Die Anzahl der Kitten, die eine Katze im Durchschnitt bei einem Geburtsvorgang bekommt, liegt zwischen vier und sieben Tieren. Allerdings kann das auch von der Katzenrasse abhängen. Wenn die Katze zum ersten Mal wirft, bekommt sie in den meisten Fällen nur zwei bis drei Kitten.
Wie lange dauert eine Katzengeburt im Durchschnitt?
Sechs Stunden dauert der Vorgang im Durchschnitt. Zwischen mehreren Geburten vergehen in etwa 15 bis 60 Minuten, in manchen Fällen bis zu 100 Minuten. Wenn die Katze immer noch Presswehen hat, aber nach zwei Stunden kein weiteres Kitten geboren ist, könnte das auf Probleme hindeuten.
Empfindet eine Katze bei der Geburt Schmerzen?
Eine Sache haben alle Säugetiere gemeinsam: Geburten sind mit Schmerzen verbunden und nicht leicht. Katzen schnurren bei den Wehen sehr oft. Das ist kein Zeichen des Wohlgefühls, sondern oft schnurren sie auch, um sich bei Stress oder Schmerzen selbst zu beruhigen.
Braucht eine Katze mit fortschreitender Schwangerschaft anderes Futter?
Deine Katze frisst in der Schwangerschaft für ihren ungeborenen Nachwuchs mit. Daher sollte die Futtermenge auf das eineinhalbfache der üblichen Menge erhöht werden. Für eine gesunde Entwicklung der Kitten und für die Milchproduktion empfiehlt sich Futter, das viel Kalzium, die Vitamine A und E und Eisen enthält.
Wenn dein Liebling etwa zwei Wochen vor der Geburt wenig Appetit hat, ist das kein Grund zur Sorge: Wie Menschen können auch Katzen an Übelkeit in der Schwangerschaft leiden. Das ist völlig normal.
Wie lange darf man eine Katze nach der Geburt nicht anfassen?
Viele Katzen lassen sich während der Geburt nicht gern anfassen, weil sie Schmerzen haben. Auch nach der erfolgreichen Entbindung sind die Tiere, genau wie der Nachwuchs, empfindlich. Schaue ein bisschen darauf, wie deine Katze auf dich reagiert, hier ist etwas Einfühlungsvermögen gefragt.