Zecken bei Katzen: Ursachen, Konsequenzen & Heilung

Zecken bei Katzen: Ursachen, Folgen und mehr!

Inhaltsverzeichnis

Zecken bei Katzen – Zusammenfassung 

  • Zecken bei Katzen richtig entfernen
  • Zecken lassen sich sehr oft einfach entfernen, daher benötigst du vielfach keinen Tierarzt.
  • Im Idealfall beugst du Zeckenbissen konsequent vor.

Gerade wenn dein Stubentiger ab und an durch die Nachbarschaft streunt, kann es sein, dass er die ein oder andere Zecke mit nach Hause bringt. Diese ungebetenen Tierchen wollen selbstverständlich weder du noch deine Katze unbedingt in der Wohnung beziehungsweise im Fell haben. Was es mit Zecken auf sich hat, was du beachten musst und wie du Zecken sicher entfernst, erfährst du in diesem Artikel.

Erläuterung des Insektes "Zecke"

Was sind Zecken?

Bei den kleinen Parasiten handelt es sich biologisch gesehen um Spinnentiere. Diese sind zwischen 2,5 und 4,5 Millimeter groß und weisen eine dunkelbraune Färbung auf. Dabei ist die Zecke in unseren Breiten weit verbreitet. Hierzulande sind vor allem zwei Arten der Zecke bekannt: die Buntzecke und der Gemeine Holzbock. Beide Varianten siedeln bevorzugt in Sträuchern oder hohen Gräsern. Meist sind sie von Februar bis in den Spätherbst aktiv, allerdings sorgen die milden Winter dafür, dass die Zecken auch zu dieser Jahreszeit vermehrt vorkommen können.

Sind Zecken für meine Katze gefährlich?

Diese Frage lässt sich leicht beantworten, die Antwort lautet aber weitestgehend „ja“. Zecken verfügen über kleine Säge- und Saugorgane. Durch einen Biss sondert der Blutsauger mit seinem Speichel Proteine in die zugefügte Wunde ab. Die Proteine verhindern die Blutgerinnung und wirken dabei lokal betäubend, daher wird der Biss nicht sofort bemerkt. Allerdings gelangt der Speichel ebenfalls in die Blutbahn und kann Krankheitserreger übertragen.

Möglich übertragbare Krankheiten bei einem Zeckenbefall bei Katzen.

Welche Krankheiten können durch Zecken übertragen werden?

Der Zeckenbiss kann für deine Samtpfote nicht nur unangenehm sein. Im schlimmsten Fall können auch ernsthafte Krankheiten übertragen werden. Das sind vor allem:

  • Anaplasmose
  • Borreliose
  • Babesiose

Anaplasmose

Bei dieser Krankheit werden die weißen Blutkörperchen der Katze befallen. Übertragen wird die Anaplasmose überwiegend durch den Gemeinen Holzbock. Häufig löst die Krankheit Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit und Lahmheit aus. Es kann aber auch zu einer Störung der Blutgerinnung kommen.

Borreliose

Die Borreliose ist die am häufigsten übertragene Krankheit. Bestimmte Bakterien, die Borrelien, werden durch den Saugvorgang in das Blut übertragen. Bei Katzen lösen die Bakterien vor allem Fieber und Abgeschlagenheit aus. Die Infektion kann aber auch einzelne Organe oder das Nervensystem befallen.

Babesiose

Während Anaplasmose und Borreliose mitunter harmlos verlaufen, kann die Babesiose unbehandelt schnell tödlich enden. Hier droht echte Gefahr für deinen Stubentiger. Die Babesiose zerstört nämlich die roten Blutkörperchen des Tieres. Die Symptome ähneln stark die der Anaplasmose und der Borreliose, zusätzlich kommt es zu einer dunklen Verfärbung des Urins.

Wie entferne ich Zecken richtig?

Wenn dein vierbeiniger Mitbewohner mit einer Zecke nach Hause kommt, ist Eile geboten. Denn je schneller die Zecke entfernt wird, desto geringer sind die Infektionsrisiken. Im Idealfall greifst du auf eine Zeckenzange oder Ähnliches zurück. Diese Hilfsmittel haben den Vorteil, dass sie perfekt auf das Unterfangen ausgerichtet sind.

Beruhige deine Katze zuerst und lass ihr Streicheleinheiten zukommen, schließlich soll die Entfernung nicht in Stress ausarten. Setze die Zeckenzange so nah wie möglich an der Zecke an, achte aber dabei darauf, dass du den Körper der Zecke nicht zerquetschst. Versuche, den Kopf der Zecke mit der Zange zu greifen. Sollte dir das gelingen, probiere die Zecke möglichst langsam und gleichmäßig aus der Wunde zu entfernen.

Schau dir im Anschluss die betreffende Stelle genau an und überprüfe, ob du die Zecke vollständig entfernen konntest. Wenn das geglückt ist, solltest du die Wunde großflächig desinfizieren. Die Zecke solltest du aber im Vorfeld entsorgt haben, damit diese nicht erneut zuschlägt. Wenn du sie nicht zerdrücken magst, reicht ein großzügiges Bad in Alkohol oder Desinfektionsmittel.

Beobachte die Stelle in den nächsten Tagen genau. Eine leichte Rötung der betreffenden Hautregion ist völlig normal, sollte diese aber größer werden oder über einen längeren Zeitraum bestehen, ist Vorsicht geboten.

Präventive Maßnahmen, um keine Zeckenbisse zu erhalten

Kann ich Zeckenbisse vorbeugen?

Mittlerweile gibt es viele verschiedene Produkte (Antiparasitika) auf dem Markt, die verhindern sollen, dass dein Felltiger von Zecken geplagt wird. Am beliebtesten sind dabei Spot-on-Präparate oder Sprays. Diese werden auf dem Fell der Katze aufgetragen. Je nach Präparat schwankt die Wirkdauer zwischen vier und zwölf Wochen. 

Du musst daher deine Katze mehrmals im Jahr behandeln. Eine langfristigere Methode stellen spezielle Halsbänder dar. Diese sondern ihren Wirkstoff kontinuierlich und über einen längeren Zeitraum hinweg ab. Je nach Wirkstoff halten die Halsbänder zwischen drei und sechs Monate. Du solltest allerdings berücksichtigen, dass das Halsband eine Verletzungsgefahr für deine Katze darstellen kann.

Schaden Antiparasitika meiner Katze?

Grundsätzlich nicht. Zwar handelt es sich bei vielen Anti-Zecken-Mitteln strenggenommen um Nervengifte, aber Katzen verfügen im Gegensatz zu Parasiten über eine Blut-Hirn-Schranke. Diese verhindert, dass der Wirkstoff Schaden bei deinem Felltiger anrichtet. Wie bei jedem anderen Mittel kann es trotzdem zu Unverträglichkeiten kommen. 

Allerdings verfügen Antiparasitika über eine große Produktvielfalt. Daher solltest du mit Sicherheit ein Mittel finden, welches deine Katze verträgt. Achte aber bei der Auswahl des Produkts darauf, dass das Mittel speziell für Katzen zugelassen ist. 

Wirken Mittel, die man zu Hause hat gegen Zecken?

Gibt es Hausmittel gegen Zecken?

Mitunter kursieren Gerüchte, dass auch Hausmittel gegen Zecken helfen können. Vielfach werden dabei Kokosöl, Knoblauch oder Schwarzkümmelöl angepriesen. Von solchen Halbwahrheiten solltest du die Finger lassen. Zwar ist es richtig, dass eine leichte Wirksamkeit von Kokosöl nachgewiesen wurde, aber dazu müsstest du tagtäglich deine Katze am gesamten Körper mit dem Präparat einreiben. 

Das ist auf Dauer nicht nur stressig, sondern dürfte auch deiner Fellnase wenig Freude bereiten. Knoblauch und Schwarzkümmelöl sind grundsätzlich tabu. Beide Produkte sind für Katzen giftig und sollten auf keinen Fall zum Einsatz kommen.

Muss ich mit einem Zeckenbiss zum Tierarzt?

Nicht bei jedem Zeckenbiss musst du einen Tierarzt aufsuchen. Auch wenn Teile der Zecke beim Entfernen in der Wunde verblieben sind, stellt das noch keinen Weltuntergang dar. Daher solltest du stets die Bissstelle kontrollieren. Wenn diese sich entzündet, solltest du allerdings einen Arzt aufsuchen. Das Gleiche gilt, wenn deine Katzen Anzeichen einer Infektion zeigt.

Fazit – Zecken bei Katzen

Zecken sind in vielerlei Hinsicht ein wahres Ärgernis. Aus dem Katzenfell schnell entfernt, stellen sie aber kein großes Problem dar. Um deinen geliebten Felltiger optimal zu schützen, solltest du dein Tier mit Antiparasitika konsequent vorsorgen.

Hier findest du unser Beitrag zum Thema Frontline für Katzen, welches du gegen Zecken verwenden kannst!

Häufig gestellte Fragen.

Häufig gestellte Fragen zum Thema

Sind Zecken nur während der wärmeren Monate aktiv?

Nein, die warmen Winter in Europa sorgen dafür, dass Zecken zu jeder Jahreszeit ein Problem darstellen. Vor allem bei Freigänger-Katzen ist darauf zu achten, wo sie sich befinden.

Muss ich eine Zecke mit Drehbewegungen aus der Wunde entfernen?

Grundsätzlich muss bei einem Zeckenbefall keine Drehbewegung angewandt werden, denn schließlich handelt es sich bei Zecken um keine Schraube. Wenn es dir aber mit Drehbewegungen leichter fällt, kannst du auch auf diese Weise die Blutsauger entfernen.

Kann ich auch ein Zeckenschutz verwenden, das für Hunde zugelassen ist?

Darauf solltest du lieber verzichten. Mitunter enthalten diese Wirkstoffe, die für Katzen nicht geeignet sind. Nutze lieber Produkte, die speziell für Katzen zugelassen sind.