Giardien Katze – Zusammenfassung:
- Giardien – auch Darmparasiten genannt – sind einzellige Parasiten
- Die Parasiten setzen sich an der Wand des Dünndarms Deiner Katze fest und stören die
- Verdauungsabläufe mit teilweiser Bildung von Zysten
- Ursachen können Schmier- oder Oralinfektionen sein (z.B. das Trinken von Pfützen)
- Giardienbefall ist eine von vielen Durchfallerkrankungen: meist wiederkehrende Durchfälle, teils faulig riechend und wässrig-blutig; Dehydrierung und Apathie einher
- Bei medikamentöser Therapie durch den Tierarzt und gründlicher Hygiene ist die Prognose gut
Eine Giardien-Infektion ist zweifelsohne unangenehm – vorallem für Deine Katze. Die Fellnasen können sich auf diversen Wegen mit Giardien infizieren. Wenn Du denkst, dass Deine Wohnungskatze keinem Risiko unterliegt an einer Giardiose zu erkranken, müssen wir Dich leider enttäuschen. Fakt ist zwar, dass Freigänger ein höheres Risiko haben sich mit Giardien anzustecken, aber auch Wohnungskatzen können sich infizieren.
Was sind Giardien und wie kann sich meine Katze anstecken?
Die Parasiten können längere Zeit nach der Einnistung erstmal keine Beschwerden verursachen. Die Hauptübertragungswege einer Giardieninfektion bei Katzen sind Pfützen oder Wasserquellen – dementsprechend sind auch vor allem Freigänger Katzen stärker betroffen. Die parasitären Einzeller fühlen sich in kühlem und feuchtem Klima wohl. Katzen stecken sich durch die Aufnahme von sogennanten Giardia-Zysten an.
Diese Zysten befinden sich beispielsweise in Körperausscheidungen, wie Kot, anderer infizierter Tiere. Zumeist handelt es sich dabei um Wurfgeschwister. In kühlem Wasser können diese Zysten bis zu drei Monate lang infektiös bleiben. Sie sind also recht widerstandsfähig und robust. Die Tiere nehmen die Giardien-Zysten über Pfützen, Wasser, aber auch über kontaminiertes Katzenfutter und Schmierinfektionen auf.
Was deutet auf einen Giardienbefall meiner Katze hin?
Eine Giardiose ist nicht immer sofort erkennbar. Es gibt Katzen, die keinerlei Symptome zeigen. Nicht jedes Tier entwickelt einen schweren Krankheitsverlauf. Ist das Immunsystem eines Tieres geschwächt, ist eher mit Beschwerden zu rechnen, als bei einer Katze mit gutem Immunstatus. Auch das Alter der Katze kann eine Rolle spielen. Häufig verläuft eine Giardiose bei älteren Tieren sogar symptomfrei. Leidet Deine Katze unter wiederkehrenden Durchfällen, könnte dies ein Hinweis auf einen Giardienbefall sein.
Insbesondere jüngere Tiere zeigen beim Befall mit Giardien häufig blutige und wässrige Durchfälle, Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit, sowie Erbrechen und Dehydration. Oftmals beobachtet man auch eine Apathie und das Fell der Katze wirkt ungepflegt, da es an Glanz verliert und struppig aussieht. Der breiige bis wässrige Stuhlgang des Tieres riecht faulig.
Sind Giardien bei Katzen heilbar?
Hast Du den Verdacht auf Giardienbefall Deiner Katze und der Tierarzt hat den Parasitenbefall bestätigt, machst Du Dir als Katzenmama oder Katzenpapa sicherlich Sorgen. Wenn Du Dich an den Behandlungsplan des Tierarztes hältst, ist die Prognose grundsätzlich gut. Dank optimaler Behandlung Deiner Fellnase und auch der Umgebung, sind die Parasiten gut unter Kontrolle zu kriegen. Befinden sich noch mehrere Tiere in Deinem Haushalt, ist auch deren Behandlung notwendig, wenngleich rein vorsorglich.
Wie bekommt man Giardien bei Katzen weg?
Um Giardien erfolgreich loszuwerden, ist zum Einen die tierärztliche Therapie von großer Bedeutung. In der Regel verabreicht der Tiermediziner Medikamente, wie Metronidazol oder Fenbendazol, die das Tier über mehrere Tage hinweg oral einnehmen muss. Der Parasit ist recht robust, widerstandsfähig und somit hartnäckig. Aufgrund dessen erfolgt die medikamentöse Therapie zumeist in Zyklen, zwischen denen sich bis zu fünf Tage Pause, befinden. Oftmals genügen zwei Zyklen. Der Tiermediziner wird sich mithilfe einer weiteren Untersuchung des Kotes überzeugen, dass die Giardien beseitigt sind.
Erst, wenn keine Parasiten mehr im Kot nachweisbar sind, gilt die Behandlung als beendet. Neben der tierärztlichen Behandlungsstrategie ist auch die sorgfältige Reinigung der Umgebung Deiner Katze maßgeblich.
Du solltest hierbei berücksichtigen, dass herkömmliche Desinfektionsmittel bedauerlicherweise nicht gegen Giardien-Zysten erfolgreich sind.
Einzigst Trockenheit oder Hitze von mehr als 60 Grad Celsius eliminieren die Parasiten.
Wie gefährlich sind Giardien bei Katzen?
Unbehandelt kann der Giardienbefall zum Tod Deines Tieres führen. Wenn Deine Katze ständig Wasser beim Durchfall oder beim Erbrechen verliert, kann diese entstehende Dehydration gefährlich für Dein Tier werden und in einen lebensbedrohlichen Zustand münden.
Wie lange kann eine Katze mit Giardien leben?
Eine Giardieninfektion Deiner Katze sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Wichtig ist, dass umgehend therapeutische Maßnahmen eingeleitet werden. Die wiederkehrenden Durchfälle können bei jungen Katzen einen lebensbedrohlichen Zustand erreichen. Die ungewollte Flüssigkeitsabgabe durch häufige Durchfälle schwächt das Tier erheblich.
Fazit zum Thema: Giardien Katze
Mit einem Giardienbefall Deiner Katze ist nicht zu Spaßen. Gibt es Anzeichen für einen parasitären Befall, beziehungsweise für eine Giardiose Deiner Katze, solltest Du umgehend Deinen Tierarzt konsultieren. Mit konsequenter Behandlung und hygienischen Maßnahmen ist ein Giardienbefall allerdings gut in den Griff zu bekommen. Einen absoluten Schutz vor einer Infektion mit Giardien gibt es leider nicht. Besonders Jungkatzen und Freigänger infizieren sich mit den Parasiten. Aber auch Wohnungskatzen können von einem Giardienbefall betroffen sein.
Häufig gestellte Fragen zum Thema: Giardien Katze
Kann ich mich als Mensch anstecken, wenn meine Katze Giardien hat?
Eine Ansteckung mit Giardien von Katzen zu Menschen ist möglich. Grundsätzlich können nicht nur Katzen unter einem Giardienbefall leiden, sondern auch Hunde und andere Wildtiere. Es gibt verschiedene Stämme des Giardien-Parasiten, worunter einige auch für den Menschen gefährlich sein können. Die meisten Menschen, bei denen ein Giardienbefall vorliegt, wissen nicht, dass sie den Parasiten in sich tragen, da sich keinerlei Beschwerden zeigen. Einige jedoch erleiden eine schwerere Beschwerdesymptomatik mit wochenlangen Durchfällen, die zu einer gefährlichen Dehydration und Störung des Elektrolythaushaltes führen können.
Gibt es prophylaktische Maßnahmen, um sich vor einem Giardienbefall zu schützen?
Hier gilt: Einen absoluten Schutz hat man nie – weder als Katzenhalter für das Tier, noch für den Menschen. Ist dein Kater oder Deine Katze Freigänger, kannst Du dem Tier wohl kaum verbieten aus einer Pfütze zu trinken. Hygienische Maßnahmen, wie das Waschen der Wäsche über 60 Grad Celsius und regelmässiges Händewaschen sollten aber selbstverständlich für Dich als Halter sein. Beim Säubern der Katzentoilette empfiehlt es sich, Einmalhandschuhe zu tragen. Zum Schutz sollten Haustiere lieber nicht mit ins Bett. Ist ein Tier erkrankt, sollten weitere Tiere mitbehandelt werden.
Wie stellt der Tierarzt einen Giardienbefall deiner Katze fest?
Hast Du den Verdacht, dass Dein Tier krank ist und unter regelmässigen Durchfällen leidet, ist der Weg zum Tiermediziner als verantwortungsvolle Katzenmama oder Katzenpapa natürlich unabdingbar. Der Tierarzt wird anhand Deiner Beobachtungen und Untersuchungen des Kotes Deiner Katze Parasiten feststellen können. Du solltest bestenfalls bereits Kotproben von etwa drei unterschiedlichen Tagen entnehmen und beim Gang in die Tierarztpraxis mitbringen.
Umso schneller, kann der Tierarzt einen Giardienbefall feststellen oder ausschliessen. Es ist übrigens sinnvoll, dass Du etwa drei Kotproben Deiner Katze von unterschiedlichen Tagen entnimmst. Typisch beim Giardienbefall ist nämlich, dass Dein Tier die Giardien nicht unbedingt jeden Tag über den Kot ausscheidet.
Bekämpft eine Ernährungsumstellung / Kohlenhydratentzug eine Giardiose?
Es gibt zahlreiche Tierhalter, die mit einer Ernährungsumstellung, genauer gesagt einem Entzug von Kohlenhydraten, Giardien bei ihren Haustieren besiegt haben. Diese Maßnahme ist jedoch bislang nicht wissenschaftlich belegt. Anstatt selbst an Deiner Fellnase herumzudoktern, sollten Du einen Tierarzt aufsuchen und Deine Katze gründlich untersuchen lassen.